Nachhaltige Mode: 5 Fragen, die du dir vor dem Kauf stellen solltest

Die Modeindustrie ist eine der größten Umweltbelastungen weltweit. Fast jede*r von uns kennt die Versuchung, sich immer wieder neue Teile zu gönnen – sei es für die neue Saison, einen Anlass oder einfach, weil etwas „so schön“ aussieht. Doch gerade in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und bewusster Konsum immer wichtiger werden, lohnt es sich, innezuhalten und zu reflektieren, bevor wir in das nächste Kleidungsstück investieren. Damit du nicht nur deinen Kleiderschrank, sondern auch die Umwelt schonst, gibt es fünf wichtige Fragen, die du dir vor jedem Kauf stellen solltest.

1. Brauche ich das wirklich?

Das klingt banal, aber diese Frage ist der erste Schritt, um den eigenen Konsum zu hinterfragen. Oft kaufen wir aus Gewohnheit oder aufgrund von Werbeversprechen, ohne wirklich zu überlegen, ob wir das Kleidungsstück tatsächlich benötigen. Eine gute Möglichkeit, dies zu prüfen, ist der „10-Tage-Test“: Wenn du dir unsicher bist, ob du das Teil wirklich brauchst, warte einfach 30 Tage. Falls du es in dieser Zeit nicht vermisst, dann brauchst du es wahrscheinlich auch nicht.

2. Welches Material ist es?

Der Stoff, aus dem ein Kleidungsstück gemacht ist, hat einen enormen Einfluss auf seine Nachhaltigkeit. Natürliche Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen oder Hanf sind oft umweltfreundlicher, da sie weniger Chemikalien und Wasser verbrauchen als herkömmliche Alternativen. Auch Materialien wie recyceltes Polyester oder Tencel (Lyocell) sind gute Optionen, da sie weniger Ressourcen verbrauchen und oft auch eine geringere Umweltbelastung mit sich bringen. Achte darauf, welche Materialien du wählst – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für deinen Hautkomfort und die Haltbarkeit des Kleidungsstücks.

3. Wo wurde es hergestellt?

Die Produktionsbedingungen haben einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Kleidungsstücks. Es lohnt sich, sich zu fragen, wo und unter welchen Bedingungen das Kleidungsstück produziert wurde. Oft sind lokale oder fair produzierte Marken die bessere Wahl, auch wenn sie in der Anschaffung teurer sind. Achte darauf, ob das Produkt unter fairen Arbeitsbedingungen und mit einem niedrigen CO2-Fußabdruck hergestellt wurde. Transparentere Marken bieten häufig Informationen über ihre Produktionskette, sodass du gezielt auf faire Marken setzen kannst.

4. Habe ich drei Outfits, die dazu passen?

Ein gutes Kleidungsstück ist vielseitig und lässt sich in viele verschiedene Outfits integrieren. Bevor du etwas kaufst, frag dich, ob du mindestens drei verschiedene Looks damit kreieren kannst. Dieser Denkanstoß fördert den „Capsule Wardrobe“-Ansatz: Weniger, aber dafür vielseitige und langlebige Kleidung. Wenn du feststellst, dass das Teil nur mit einem Outfit gut kombinierbar ist und dir dadurch wenig Freiraum bietet, ist es vielleicht nicht die nachhaltigste Wahl.

5. Ziehe ich es mindestens 30 Mal an?

Langlebigkeit ist einer der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Ein Kleidungsstück, das nach wenigen Wäschen kaputt oder aus der Mode kommt, ist alles andere als nachhaltig. Frage dich deshalb, ob du das Kleidungsstück mindestens 30 Mal tragen kannst, bevor du es „ausgemustert“ hast. Wenn du dir sicher bist, dass du es oft genug tragen wirst, spricht das für eine nachhaltige Investition. Und wenn es sich um ein zeitloses Teil handelt, das dir wirklich gefällt und zu vielen Gelegenheiten passt, wirst du es wahrscheinlich sogar öfter tragen!

Fazit: Weniger ist mehr – bewusst einkaufen für eine nachhaltigere Zukunft

Nachhaltigkeit im Modebereich ist nicht nur eine Frage des Materials oder der Produktionsweise, sondern auch der eigenen Konsumgewohnheiten. Indem du dir diese fünf Fragen vor dem nächsten Einkauf stellst, kannst du deinen Kleiderschrank bewusst und verantwortungsvoll gestalten – und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun. Es geht nicht darum, immer die perfekte Wahl zu treffen, sondern darum, den Konsum insgesamt zu reflektieren und zu reduzieren. Denn jede Entscheidung, die du triffst, hat Einfluss auf die Zukunft der Modeindustrie und unseres Planeten.

xxx,
Alexandra

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