Step 3: Think before you shop

Hallo ihr Lieben, der Schrank ist nun fertig ausgemistet, und aus den Tiefen sind wunderbare Stücke hervorgekommen. Ich habe gemerkt, dass ich sehr oft, sehr ähnliche Teile gekauft habe. Das ist ja nicht unbedingt etwas Schlechtes, aber ich brauche nicht vier schwarze Hosen oder drei sehr ähnliche Pullover. Also stelle ich mir nun vor jedem Einkauf ein paar Fragen:

- Hatte ich das nicht schon (und habs grad weggeben)? Passiert mir leider sehr oft.

- Ist dieses Teil wirklich bequem oder rede ich es mir nur schön, weil ich dem Trend folgen will? (Ja, Culottes zB sind stylingmäßig nicht ganz einfach und der Trend zu Radlerhosen ist jedenfalls zu hinterfragen)

- Ziehe ich diese Kleidungsstück mindestens 30 Mal an? 

Das ist, wie ich finde, eine sehr wichtige und spannende Frage, die von Livia Firth, Gründerin von eco-age.com, erstmals gestellt wurde. Sie hat diese Challenge ins Leben gerufen, um Kleidungsstücke länger im Kreislauf zu halten und Mode nicht wie ein Wegwerfprodukt zu behandeln. Heute ist ein Kleidungsstück nach sieben Mal Tragen gefühlt “alt” und man hat es schon “sehr lange” und es wird weggeworfen. Um dieses Muster zu durchbrechen, ist die Challenge sehr hilfreich.

Je länger ein Teil von einer (oder mehrerer Personen) getragen und so im Kreislauf gehalten wird, desto besser ist es für die Umwelt.

Livia Firth, Ehefrau von Schauspieler Colin Firth, hat es sich schon vor Jahren zur Aufgabe gemacht den roten Teppich, auf dem sie aufgrund der Medienpräsenz ihres Mannes oft zu sehen ist, in eine “Green Carpet Challenge” zu verwandeln. Stars sollen ihre Abendroben nachhaltig wählen und als Vorbilder für mehr Umweltbewußtsein im Umgang mit Mode vorangehen. Prominente Unterstützerinnen hat sie unter anderem in Emma Watson und Gisele Bündchen gefunden. Außerdem unterstützt eco-age Brands auf ihrem Weg in die Nachhaltigkeit. Einen Besuch auf der Seite kann ich nur empfehlen. Aber Vorsicht: Suchtpotential.

Ich habe meinen Schrank nach Teilen durchsucht, die ich schon mehr als dreissig Mal an hatte. Dieser schwarze Blazer ist einer davon und er wird sicher noch lange in meinem Besitz bleiben. Auf Instagram gibt es unter #30wears viele inspirierende Postings!

- Ist das Kleidungsstück nachhaltig produziert?

Um festzustellen, ob eine Brand nachhaltig produziert musst du dich eingehender damit beschäftigen. Die schnellste Auskunft bietet natürlich das Internet. Wenn die Marke nachhaltig ist, wird das sehr prominent kommuniziert. Wenn sich nichts finden lässt, sind Apps sehr hilfreich.

In der App “Good on you” gibt es eine sehr umfassende Liste an Brands, die einem Nachhaltigkeits-Rating unterzogen werden. Arbeitsbedingungen, Umweltbelastung und die Verwendung von Tiermaterialien (Leder, Wolle, Daunen) werden von eins (das schlechteste Rating) bis fünf (das beste Rating) bewertet. Diese Beurteilung wird auch begründet und bei schlechtem Rating werden gleichwertige, aber nachhaltige Marken vorgeschlagen. In dieser App wird zB auch "Zara" geratet und bekommt drei von fünf Punkten (it's a start). Die App gibt es erst seit kurzem, deshalb habe ich sie noch nicht sehr oft verwendet. Der Download ist kostenlos und die smarte Emma Watson unterstützt die ganze Geschichte auch noch. Also ausprobieren!

Diese letzte Frage kann oft nicht mit JA beantwortet werden, weil das Angebot (noch) nicht so umfangreich ist oder andere Teile einfach cooler sind. Wenn du dich richtig in das Teil verliebt hast, go for it! Hauptsache die Stücke werden getragen und nicht weggeworfen. Ich finde es viel wichtiger, mich vor einem Kauf ausführlich damit zu beschäftigen und mir den Kaufprozess bewusst zu machen.

Don't do it fast, make it last!

Für mich muss ein Kleidungsstück gute Qualität haben und nahezu nachhaltig und verantwortungsbewusst produziert sein.

Ich wünsche euch concious shopping everyone,

Alexandra

Leo-Mantel: faux fur von scotch and soda

Pulli: lala berlin

Blazer: ifsixwasnine